Tipps für entspanntes Fliegen
Tipps für entspanntes Fliegen
. . . und gegen ihre Flugangst
               (klicken Sie auf die jeweiligen Tipps)
Vermeiden Sie den Stress vor dem Stress

Ein Flug ist für Menschen mit Flugangst nervenaufreibend genug, warum sich also im Vorfeld noch zusätzlich unnötig mit Stress belasten? Packen Sie Ihren Koffer bereits am Vortag und organisieren Sie sich rechtzeitig einen Transfer zum Flughafen. Besonders stressfrei wird der Tag Ihres Abflugs, wenn Sie den Check-in online erledigen, oder zumindest früh genug - etwa zwei Stunden vor Abflug, in der Hochsaison und Feiertagen noch eher - am Check-in Schalter sind.

Bereiten Sie sich vor

Sie werden während des Flugs auf jeden Fall angespannt sein. Also machen Sie es Ihrem Körper nicht noch schwerer, indem Sie ihm zu enge Hosen, einschnürende Kragen oder korsettartige Oberteile zumuten. Am besten wählen Sie einen lockeren Zwiebel-Look, in dem Sie tief durchatmen können und der je nach aufgeregter Hitzewallung oder nervösem Spontanfrost mal mehr, mal weniger Kleiderschichten zulässt. Abgesehen davon ist es für die Cockpit-Crew schwierig, allen Passagieren im Flieger die jeweils gewünschte Wohlfühltemperatur einzustellen. Deswegen ist es von Vorteil, auch im Sommer immer ein langärmeliges Hemd oder Pulli mit an Bord zu haben. Für ganz Zugempfindliche ist auch eine Kopfbedeckung ratsam.

Bereiten Sie sich noch mehr vor

Viele Menschen haben Angst vor dem Fliegen, weil sie zu wenig darüber wissen. Wer aber erfährt, dass ein Flugzeug selbst dann nicht wie ein Stein vom Himmel fällt, wenn alle Triebwerke versagen, sondern je nach Höhe und Wetter noch etwa 200 Kilometer im Gleitflug schafft, reist künftig entspannter.
Die Demonstration der Rettungsweste und die Anleitung für eine Notwasserung sind reine Pflichterfüllung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, aber dennoch ihre Berechtigung haben, da sie Ihrer Sicherheit dienen. Sogar Dauerflieger wie die Flugzeug-Crew müssen gefährliche Situationen während ihrer Laufbahn meistens nur beim Training durchstehen. Und wenn sich das Flugzeug dreht und wendet, ist das Gefühl im Bauch zwar seltsam. Das war es aber auch schon, nichts deutet auf den Beginn einer Notlandung hin. Selbst Turbulenzen werden - wenn sie bekannt sind - möglichst umflogen, denn unter Piloten kursiert der Spruch: "Das Flugzeug hält viel mehr aus als die Passagiere!"

Buchen Sie den richtigen Platz

Da Flugangst in engem Zusammenhang mit Klaustrophobie steht, sollten sich Flugängstliche die idealen Plätze am besten beim Vorabend- oder Online-Check-In sichern: Sie befinden sich über den Tragflächen. Nicht um diese stets im Auge behalten zu können (übrigens; das Wippen oder Schwingen der Flügel(-spitzen) ist ganz normal, die Flügel brauchen ein wenig Spielraum nach oben und unten, sonst würden sie brechen, also kein Grund zur Beunruhigung). Über den Tragflächen sind die Bewegungen des Flugzeugs am geringsten zu spüren. Ob es für Sie als Betroffener besser ist sich ans Fenster oder an den Gang zu setzen, ist bei jedem Passagier mit Flugangst unterschiedlich: Es gibt Passagiere die es bevorzugen am Fenster zu sitzen, um herauszuschauen was dort alles geschieht und/oder sich durch filmen oder fotografieren beim Start- und Landevorgang, von ihrer Flugangst abzulenken. Wenn Sie der Ausblick auf die Wolkendecke nervös machen sollte, schieben Sie einfach die Fensterblende herunter. Andere Passagiere ziehen es wegen dem unangenehmen Gefühl des „Eingesperrtseins“ vor, am Gang zu sitzen, um zumindest unbewusst das Gefühl zu haben, noch ein wenig ausweichen zu können - auch wenn es nur eine kurze Flucht in den Gang ist. Sind die Plätze direkt über den Tragflächen schon belegt, weichen Sie in den ruhigeren vorderen Teil der Maschine aus. Schon diese Kleinigkeiten können beim Flugangst überwinden helfen – also Augen auf bei der Platzwahl!

Gönnen Sie sich Zeit

Wer in letzter Minute zum Flughafen hetzt, stresst sich durch die Zeitnot. Dieser Druck wird oft gleich in Flugangst umgewandelt. Damit erweist sich der Plan als Trugschluss, so wenig Zeit wie möglich am Airport in Sichtweite des Rollfelds zu verbringen, um so der Panik zu entgehen. Besser ist es, entspannt anzukommen und in der Wartezeit in Bewegung zu bleiben: Beim Herumspazieren, Treppensteigen oder dem Laufen auf den Rollbahnen im Terminal wird überschüssiges Adrenalin abgebaut. Auf Kaffeepausen sollte man besser verzichten, der Puls soll schließlich nicht noch mehr in die Höhe steigen.

Widerstehen Sie der Versuchung

Mit ein paar Gläsern an der Bar oder dem richtigen Medikamenten-Cocktail kann Ihnen die Angst nichts mehr anhaben? Das würde wohl nur funktionieren, wenn Sie am Boden bleiben: Der Kapitän darf Ihnen das Einsteigen verweigern, falls Sie sich zu sehr die Sinne vernebelt haben. Ansonsten wäre es eine andere Art der Vermeidung: Statt sich der Angst zu stellen und sie so zu reduzieren, wird sie noch größer. Und die Furcht vor dem Rückflug bleibt auch. Homöopathische oder pflanzliche Mittel wie Baldrian dürfen Sie aber beruhigt zu sich nehmen. Den Körper auszutricksen und sich dennoch der Situation zu stellen, ist erlaubt. Schließlich entspannt Baldrian, statt zu benebeln.

Weihen Sie andere Personen ein

Auch wenn es Ihnen vielleicht peinlich ist, informieren Sie eine/-n Flugbegleiter/-in oder Ihren Sitznachbarn über Ihre Flugangst – eingeweihte Personen können Sie ablenken und beruhigen. Das Beste daran: Sie fühlen sich nicht alleine und der zusätzliche Stress, die Nervosität vor anderen zu verbergen, fällt weg. Vielleicht geht es Ihrem Sitznachbarn ja ähnlich, wer weiß? Gemeinsam ist es auf jeden Fall angenehmer, sich der Flugangst zu stellen!
Die Flugbegleiter sind geschult und sehr erfahren im Umgang mit Passagieren die Flugangst haben und kümmern sich sehr gerne persönlich - wenn die Zeit es zulässt - um Sie.

Akzeptieren Sie die Angst vor der Flugangst

Akzeptieren Sie die Angst und versuchen Sie nicht, gegen sie anzukämpfen. Sie sind nervös und das ist völlig in Ordnung. Das Leugnen der eigenen Ängste kostet Sie nur unnötige Energie. Verzichten Sie in jedem Fall auch auf pessimistische Gedankenspiele wie „Was wäre, wenn …“, denn das ist in etwa so, als ob Sie bei Ihrem eigenen Horrorfilm Regie führen würden…

Stoppen Sie das Gedanken-Karussell

Das Wetter ist gut. Oder? Ist das dahinten etwa eine aufziehende Gewitterfront? Und der Pilot war bei der Durchsage gerade kaum zu verstehen. Lallt der etwa? Jetzt gehen auch noch die Anschnallzeichen an! Und die Flugbegleiter schauen so ernst! Was war das für ein Geräusch? Bitte halten Sie nun vor Ihrem inneren Auge ein großes, rotes Stopp-Schild hoch. Atmen Sie tief durch. Alles ist gut. Denken Sie positiv. Atmen. Ein. Aus. Positiv. Ein. Aus.

Überstehen Sie den Start

Kurz vor dem Abheben, wenn die Maschine beschleunigt und Sie als Passagier sozusagen den Boden unter den Füßen verlieren, droht die Angst in Panik um umzuschlagen. Da sollten Sie besonders lange ausatmen, um den verkrampften Körper zu lockern. Mindestens genauso wichtig; Gerade sitzen und beide Beine fest auf den Boden stellen. Wenn Sie Angst vor luftigen Höhen haben, kann diese Art der „Erdung“ Wunder bewirken. (Mehr dazu unter: "Selbst- und Soforthilfe").

Überlassen Sie - ausnahmsweise - anderen die Kontrolle

Menschen, die generell Probleme mit Kontrollverlusten haben, leiden beim Abheben besonders. Dann hängt ihr Leben allein vom Können der Piloten und dem Zustand der Maschine ab. Nicht einmal einen Nothalt oder -ausstieg gibt es für den kontrollbewussten Reisenden. Für die anderen zwar auch nicht, aber die leiden nicht unter diesem Mangel an selbstbestimmten Möglichkeiten. Weil daran nichts zu ändern ist, sollten sich alle Reisenden bewusst damit abfinden: Die Situation ist, wie sie ist - aber zum Glück sind die Piloten in Bezug auf das Fliegen weitaus besser ausgebildet als Sie und damit die idealen Personen, um die Kontrolle für eine gewisse Zeit zu übernehmen.

Und vergessen Sie nicht: Die Piloten/Crew möchte(n) auch immer gern wieder abends zuhause bei Frau/Mann und Kindern sein.

Gestehen Sie sich Ihre Angst ein

Wer sich sagt, dass es völlig in Ordnung ist, in einer für Menschen derart außergewöhnlichen Situation wie dem Fliegen Angst zu haben, mindert dadurch die Furcht - und Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder einen nervösen Darm.

Machen Sie Ihre Übungen

Ein wenig Kontrolle behalten die Reisenden doch, nämlich die über ihre Angst. Dies gelingt ihnen mit der richtigen Atemtechnik (tiefes Einatmen und langes Ausatmen, danach kurz Luft anhalten und wieder von vorne. Das hilft übrigens auch bei Schmerzen, Mütter kennen das "Wegatmen" schon.) Eine weitere Übung ist sehr einfach und hilft effektiv gegen das Gefühl des Unwohlseins. Schultern bis zum Ohr ziehen, 10 Sekunden halten und dabei einatmen. Beim Ausatmen die Schultern wieder entspannen. Nach 5 Wiederholungen sollten Sie sich bereits viel entspannter fühlen. Auch das Streicheln Ihres Bauches mit kreisförmigen Bewegungen (im Uhrzeigersinn) beruhigt. Andere Techniken und Übungen wie zum Beispiel die sehr wirksame Selbsthypnose und EFT-Klopftechnik sowie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson lernen Sie bei mir im Flugangst-Coaching.

Lenken Sie sich ab

Was auch immer Sie entspannt, nehmen Sie es mit an Bord, solange es nicht die Sicherheitsvorschriften verbieten. Wer seine Lieblingsmusik hört, ist eher abgelenkt, als wenn er im Bordprogramm verzweifelt die passenden Rhythmen sucht und doch nur Mainstream vorfindet. Den idealen Dreiklang; Ablenkung - Konzentration - Entspannung bieten Hörbücher. Die seltsamen Geräusche ringsherum nimmt man so auch nicht mehr wahr.

Essen nicht vergessen

Nie mit leerem Magen in ein Flugzeug steigen! Das flaue Gefühl verstärkt sich dadurch nur. Auch wenn Ihnen vermutlich nicht danach ist, essen Sie etwas Leichtes wie Joghurt oder Obst und nehmen Sie genug Flüssigkeit zu sich. Achtung: Koffeinhaltige Getränke sind tabu, denn sie kurbeln Ihre Nervosität nur zusätzlich an. Beruhigende Tees hingegen sind eine echte Wohltat für die Nerven.
Selbst wenn die Angst auf den Magen schlägt, sollten Sie als Passagier zumindest eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Wenn Sie das Bordmenü nicht herunterbekommen, packen Sie Obst, Schokoriegel oder Ihre Lieblingspralinen ins Handgepäck. Denn wenn zur angstbedingten Übelkeit noch ein niedriger Blutzuckerspiegel kommt, macht das den Flug nicht angenehmer. Zudem signalisieren normale Tätigkeiten wie Essen dem Körper, dass doch alles in Ordnung ist: Schließlich denkt niemand in Todesgefahr an Nahrungsaufnahme. Daher sollten Sie sich auch immer mal wieder erheben, wenn die Anschnallzeichen erloschen sind, und mit der Bewegung ein wenig überflüssiges Adrenalin loswerden. Falls Sie den sicheren Platz nicht verlassen wollen, hilft auch Bord-Gymnastik im Sitzen.

Vermeiden des "Boeing belly"

Nach dem Stress beim Check-In und der Wartezeit bis man endlich im Flugzeug sitzt, kann eine kühle Cola über den Wolken sehr verlockend sein. Allerdings kann der Softdrink hoch oben in der Luft unschöne Auswirkungen haben. "Boeing belly" nennt die Crew das Phänomen: Über den Wolken leiden wir ohnehin sehr viel mehr an Blähungen als unten auf dem Boden. Das liegt am verringerten Luftdruck. Ab etwa 3.500 Metern Höhe sammeln sich Gase im Darm. Je höher das Flugzeug steigt, desto stärker wird das Bedürfnis, Luft abzulassen. Dazu kommt noch der Mangel an Bewegung und das Essen, das seinen Teil dazu beiträgt. Nun noch ein kohlensäurehaltiges Getränk - und schon wird es für den Sitznachbarn unangenehm. Denn gerade Cola ist mit viel Kohlensäure versetzt und löst dadurch im Flugzeug bei vielen Menschen Blähungen aus.
Da man aber während des Fluges wegen der trockenen Luft auf jeden Fall viel Flüssigkeit zu sich nehmen sollte, verzichten Sie am besten auf Getränke mit Kohlensäure; besser auch auf Alkohol, der in der Höhe eine erheblich stärkere Wirkung hat als am Boden. Ihr persönliches Wohlbefinden und Ihr Sitznachbar werden es Ihnen danken.

Umgehen mit dem Druck auf den Ohren

Grund für das Druckgefühl in den Ohren ist die Veränderung des Luftdrucks in der Flugzeugkabine während des Steig- und des Sinkfluges. Dadurch kommt es zu einem Druckunterschied zwischen Gehörgang und Mittelohr, was zu einer Vorwölbung des Trommelfells führt. Dies fühlt sich dann so an, als seien die Ohren "zu". Der Druckausgleich findet über die sogenannte Eustachische Röhre (Ohrtrompete) statt. Diese teils knöcherne, teils knorpelige Röhre verbindet das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum und ist normalerweise geschlossen, um das Ohr vor möglichen Infektionen aus den oberen Atemwegen zu schützen.
Beim Schlucken oder Gähnen öffnet sie sich und es kann Luft aus dem Mittelohr entweichen. Dadurch wird der Druckunterschied zur Umgebung ausgeglichen und das Druckgefühl auf den Ohren verschwindet. Wenn Sie im Flugzeug Druck auf den Ohren verspüren, sollten Sie also ausgiebig gähnen oder einige Male schlucken, um den Druckausgleich herbeizuführen. Bei Start und Landung ist es oft hilfreich, ein Bonbon zu lutschen oder einen Kaugummi zu kauen. Eine weitere Technik ist, sich die Nase mit zwei Fingern zuhalten und dann bei verschlossenem Mund kräftig ausatmen. Durch den entstehenden Überdruck im Nasenrachenraum wird die Eustachische Röhre geöffnet und es kann Luft aus dem Mittelohr entweichen.
Die meisten Menschen haben während des Landeanfluges stärkere Beschwerden als beim Start. Die Ursache dafür ist der entstehende Unterdruck im Mittelohr, der naturgemäß schwieriger auszugleichen ist als ein Überdruck im Mittelohr. Daher sollten Sie insbesondere während des Sinkfluges rechtzeitig Techniken zum Druckausgleich - vor allem, wenn Sie erkältet sind - durchführen. Bei starken Beschwerden informieren Sie die Kabinen-Crew, die für solche Fälle ein Nasenspray im 1.-Hilfe-Kit zur Linderung der Beschwerden dabei haben.

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Dieses Sprichwort gilt auch für Flugphobiker: Die beste Ablenkung ist eine nette Begleitung, die idealerweise kein Problem mit dem Fliegen hat, aber Verständnis für Ihre Gefühlslage. Alleinreisende müssen sich eben mit dem Sitznachbarn anfreunden, ist ja nur auf Zeit.

Belohnen Sie sich

Sie haben überlebt, sind nicht in Panik verfallen und konnten sich sogar ein wenig mit dem Sitznachbarn unterhalten? Belohnen Sie sich selbst gleich nach dem Flug, am besten mit einem Einkauf, auf den Sie sonst verzichtet hätten. Schließlich muss die Flug-Situation im Unterbewusstsein positiv besetzt und abgespeichert werden, denn das nächste Abheben kommt bestimmt. Spätestens beim Rückflug, den Sie dann aber mit Sicherheit wesentlich entspannter antreten.

. . . und gegen ihre Flugangst
               (klicken Sie auf die jeweiligen Tipps)






























Bitte beachten Sie auch die vielen weiteren von Passagieren gestellten Fragen unter:

Vermeiden Sie den Stress vor dem Stress

Ein Flug ist für Menschen mit Flugangst nervenaufreibend genug, warum sich also im Vorfeld noch zusätzlich unnötig mit Stress belasten? Packen Sie Ihren Koffer bereits am Vortag und organisieren Sie sich rechtzeitig einen Transfer zum Flughafen. Besonders stressfrei wird der Tag Ihres Abflugs, wenn Sie den Check-in online erledigen, oder zumindest früh genug - etwa zwei Stunden vor Abflug, in der Hochsaison und Feiertagen noch eher - am Check-in Schalter sind.

Bereiten Sie sich vor

Sie werden während des Flugs auf jeden Fall angespannt sein. Also machen Sie es Ihrem Körper nicht noch schwerer, indem Sie ihm zu enge Hosen, einschnürende Kragen oder korsettartige Oberteile zumuten. Am besten wählen Sie einen lockeren Zwiebel-Look, in dem Sie tief durchatmen können und der je nach aufgeregter Hitzewallung oder nervösem Spontanfrost mal mehr, mal weniger Kleiderschichten zulässt. Abgesehen davon ist es für die Cockpit-Crew schwierig, allen Passagieren im Flieger die jeweils gewünschte Wohlfühltemperatur einzustellen. Deswegen ist es von Vorteil, auch im Sommer immer ein langärmeliges Hemd oder Pulli mit an Bord zu haben. Für ganz Zugempfindliche ist auch eine Kopfbedeckung ratsam.

Bereiten Sie sich noch mehr vor

Viele Menschen haben Angst vor dem Fliegen, weil sie zu wenig darüber wissen. Wer aber erfährt, dass ein Flugzeug selbst dann nicht wie ein Stein vom Himmel fällt, wenn alle Triebwerke versagen, sondern je nach Höhe und Wetter noch etwa 200 Kilometer im Gleitflug schafft, reist künftig entspannter.
Die Demonstration der Rettungsweste und die Anleitung für eine Notwasserung sind reine Pflichterfüllung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, aber dennoch ihre Berechtigung haben, da sie Ihrer Sicherheit dienen. Sogar Dauerflieger wie die Flugzeug-Crew müssen gefährliche Situationen während ihrer Laufbahn meistens nur beim Training durchstehen. Und wenn sich das Flugzeug dreht und wendet, ist das Gefühl im Bauch zwar seltsam. Das war es aber auch schon, nichts deutet auf den Beginn einer Notlandung hin. Selbst Turbulenzen werden - wenn sie bekannt sind - möglichst umflogen, denn unter Piloten kursiert der Spruch: "Das Flugzeug hält viel mehr aus als die Passagiere!"

Buchen Sie den richtigen Platz

Da Flugangst in engem Zusammenhang mit Klaustrophobie steht, sollten sich Flugängstliche die idealen Plätze am besten beim Vorabend- oder Online-Check-In sichern: Sie befinden sich über den Tragflächen. Nicht um diese stets im Auge behalten zu können (übrigens; das Wippen oder Schwingen der Flügel(-spitzen) ist ganz normal, die Flügel brauchen ein wenig Spielraum nach oben und unten, sonst würden sie brechen, also kein Grund zur Beunruhigung). Über den Tragflächen sind die Bewegungen des Flugzeugs am geringsten zu spüren. Ob es für Sie als Betroffener besser ist sich ans Fenster oder an den Gang zu setzen, ist bei jedem Passagier mit Flugangst unterschiedlich: Es gibt Passagiere die es bevorzugen am Fenster zu sitzen, um herauszuschauen was dort alles geschieht und/oder sich durch filmen oder fotografieren beim Start- und Landevorgang, von ihrer Flugangst abzulenken. Wenn Sie der Ausblick auf die Wolkendecke nervös machen sollte, schieben Sie einfach die Fensterblende herunter. Andere Passagiere ziehen es wegen dem unangenehmen Gefühl des „Eingesperrtseins“ vor, am Gang zu sitzen, um zumindest unbewusst das Gefühl zu haben, noch ein wenig ausweichen zu können - auch wenn es nur eine kurze Flucht in den Gang ist. Sind die Plätze direkt über den Tragflächen schon belegt, weichen Sie in den ruhigeren vorderen Teil der Maschine aus. Schon diese Kleinigkeiten können beim Flugangst überwinden helfen – also Augen auf bei der Platzwahl!

Gönnen Sie sich Zeit

Wer in letzter Minute zum Flughafen hetzt, stresst sich durch die Zeitnot. Dieser Druck wird oft gleich in Flugangst umgewandelt. Damit erweist sich der Plan als Trugschluss, so wenig Zeit wie möglich am Airport in Sichtweite des Rollfelds zu verbringen, um so der Panik zu entgehen. Besser ist es, entspannt anzukommen und in der Wartezeit in Bewegung zu bleiben: Beim Herumspazieren, Treppensteigen oder dem Laufen auf den Rollbahnen im Terminal wird überschüssiges Adrenalin abgebaut. Auf Kaffeepausen sollte man besser verzichten, der Puls soll schließlich nicht noch mehr in die Höhe steigen.

Widerstehen Sie der Versuchung

Mit ein paar Gläsern an der Bar oder dem richtigen Medikamenten-Cocktail kann Ihnen die Angst nichts mehr anhaben? Das würde wohl nur funktionieren, wenn Sie am Boden bleiben: Der Kapitän darf Ihnen das Einsteigen verweigern, falls Sie sich zu sehr die Sinne vernebelt haben. Ansonsten wäre es eine andere Art der Vermeidung: Statt sich der Angst zu stellen und sie so zu reduzieren, wird sie noch größer. Und die Furcht vor dem Rückflug bleibt auch. Homöopathische oder pflanzliche Mittel wie Baldrian dürfen Sie aber beruhigt zu sich nehmen. Den Körper auszutricksen und sich dennoch der Situation zu stellen, ist erlaubt. Schließlich entspannt Baldrian, statt zu benebeln.

Weihen Sie andere Personen ein

Auch wenn es Ihnen vielleicht peinlich ist, informieren Sie eine/-n Flugbegleiter/-in oder Ihren Sitznachbarn über Ihre Flugangst – eingeweihte Personen können Sie ablenken und beruhigen. Das Beste daran: Sie fühlen sich nicht alleine und der zusätzliche Stress, die Nervosität vor anderen zu verbergen, fällt weg. Vielleicht geht es Ihrem Sitznachbarn ja ähnlich, wer weiß? Gemeinsam ist es auf jeden Fall angenehmer, sich der Flugangst zu stellen!
Die Flugbegleiter sind geschult und sehr erfahren im Umgang mit Passagieren die Flugangst haben und kümmern sich sehr gerne persönlich - wenn die Zeit es zulässt - um Sie.

Akzeptieren Sie die Angst vor der Flugangst

Akzeptieren Sie die Angst und versuchen Sie nicht, gegen sie anzukämpfen. Sie sind nervös und das ist völlig in Ordnung. Das Leugnen der eigenen Ängste kostet Sie nur unnötige Energie. Verzichten Sie in jedem Fall auch auf pessimistische Gedankenspiele wie „Was wäre, wenn …“, denn das ist in etwa so, als ob Sie bei Ihrem eigenen Horrorfilm Regie führen würden…

Stoppen Sie das Gedanken-Karussell

Das Wetter ist gut. Oder? Ist das dahinten etwa eine aufziehende Gewitterfront? Und der Pilot war bei der Durchsage gerade kaum zu verstehen. Lallt der etwa? Jetzt gehen auch noch die Anschnallzeichen an! Und die Flugbegleiter schauen so ernst! Was war das für ein Geräusch? Bitte halten Sie nun vor Ihrem inneren Auge ein großes, rotes Stopp-Schild hoch. Atmen Sie tief durch. Alles ist gut. Denken Sie positiv. Atmen. Ein. Aus. Positiv. Ein. Aus.

Überstehen Sie den Start

Kurz vor dem Abheben, wenn die Maschine beschleunigt und Sie als Passagier sozusagen den Boden unter den Füßen verlieren, droht die Angst in Panik um umzuschlagen. Da sollten Sie besonders lange ausatmen, um den verkrampften Körper zu lockern. Mindestens genauso wichtig; Gerade sitzen und beide Beine fest auf den Boden stellen. Wenn Sie Angst vor luftigen Höhen haben, kann diese Art der „Erdung“ Wunder bewirken. (Mehr dazu unter: "Selbst- und Soforthilfe").

Überlassen Sie - ausnahmsweise - anderen die Kontrolle

Menschen, die generell Probleme mit Kontrollverlusten haben, leiden beim Abheben besonders. Dann hängt ihr Leben allein vom Können der Piloten und dem Zustand der Maschine ab. Nicht einmal einen Nothalt oder -ausstieg gibt es für den kontrollbewussten Reisenden. Für die anderen zwar auch nicht, aber die leiden nicht unter diesem Mangel an selbstbestimmten Möglichkeiten. Weil daran nichts zu ändern ist, sollten sich alle Reisenden bewusst damit abfinden: Die Situation ist, wie sie ist - aber zum Glück sind die Piloten in Bezug auf das Fliegen weitaus besser ausgebildet als Sie und damit die idealen Personen, um die Kontrolle für eine gewisse Zeit zu übernehmen.

Und vergessen Sie nicht: Die Piloten/Crew möchte(n) auch immer gern wieder abends zuhause bei Frau/Mann und Kindern sein.

Gestehen Sie sich Ihre Angst ein

Wer sich sagt, dass es völlig in Ordnung ist, in einer für Menschen derart außergewöhnlichen Situation wie dem Fliegen Angst zu haben, mindert dadurch die Furcht - und Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder einen nervösen Darm.

Machen Sie Ihre Übungen

Ein wenig Kontrolle behalten die Reisenden doch, nämlich die über ihre Angst. Dies gelingt ihnen mit der richtigen Atemtechnik (tiefes Einatmen und langes Ausatmen, danach kurz Luft anhalten und wieder von vorne. Das hilft übrigens auch bei Schmerzen, Mütter kennen das "Wegatmen" schon.) Eine weitere Übung ist sehr einfach und hilft effektiv gegen das Gefühl des Unwohlseins. Schultern bis zum Ohr ziehen, 10 Sekunden halten und dabei einatmen. Beim Ausatmen die Schultern wieder entspannen. Nach 5 Wiederholungen sollten Sie sich bereits viel entspannter fühlen. Auch das Streicheln Ihres Bauches mit kreisförmigen Bewegungen (im Uhrzeigersinn) beruhigt. Andere Techniken und Übungen wie zum Beispiel die sehr wirksame Selbsthypnose und EFT-Klopftechnik sowie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson lernen Sie bei mir im Flugangst-Coaching.

Lenken Sie sich ab

Was auch immer Sie entspannt, nehmen Sie es mit an Bord, solange es nicht die Sicherheitsvorschriften verbieten. Wer seine Lieblingsmusik hört, ist eher abgelenkt, als wenn er im Bordprogramm verzweifelt die passenden Rhythmen sucht und doch nur Mainstream vorfindet. Den idealen Dreiklang; Ablenkung - Konzentration - Entspannung bieten Hörbücher. Die seltsamen Geräusche ringsherum nimmt man so auch nicht mehr wahr.

Essen nicht vergessen

Nie mit leerem Magen in ein Flugzeug steigen! Das flaue Gefühl verstärkt sich dadurch nur. Auch wenn Ihnen vermutlich nicht danach ist, essen Sie etwas Leichtes wie Joghurt oder Obst und nehmen Sie genug Flüssigkeit zu sich. Achtung: Koffeinhaltige Getränke sind tabu, denn sie kurbeln Ihre Nervosität nur zusätzlich an. Beruhigende Tees hingegen sind eine echte Wohltat für die Nerven.
Selbst wenn die Angst auf den Magen schlägt, sollten Sie als Passagier zumindest eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Wenn Sie das Bordmenü nicht herunterbekommen, packen Sie Obst, Schokoriegel oder Ihre Lieblingspralinen ins Handgepäck. Denn wenn zur angstbedingten Übelkeit noch ein niedriger Blutzuckerspiegel kommt, macht das den Flug nicht angenehmer. Zudem signalisieren normale Tätigkeiten wie Essen dem Körper, dass doch alles in Ordnung ist: Schließlich denkt niemand in Todesgefahr an Nahrungsaufnahme. Daher sollten Sie sich auch immer mal wieder erheben, wenn die Anschnallzeichen erloschen sind, und mit der Bewegung ein wenig überflüssiges Adrenalin loswerden. Falls Sie den sicheren Platz nicht verlassen wollen, hilft auch Bord-Gymnastik im Sitzen.

Vermeiden des "Boeing belly"

Nach dem Stress beim Check-In und der Wartezeit bis man endlich im Flugzeug sitzt, kann eine kühle Cola über den Wolken sehr verlockend sein. Allerdings kann der Softdrink hoch oben in der Luft unschöne Auswirkungen haben. "Boeing belly" nennt die Crew das Phänomen: Über den Wolken leiden wir ohnehin sehr viel mehr an Blähungen als unten auf dem Boden. Das liegt am verringerten Luftdruck. Ab etwa 3.500 Metern Höhe sammeln sich Gase im Darm. Je höher das Flugzeug steigt, desto stärker wird das Bedürfnis, Luft abzulassen. Dazu kommt noch der Mangel an Bewegung und das Essen, das seinen Teil dazu beiträgt. Nun noch ein kohlensäurehaltiges Getränk - und schon wird es für den Sitznachbarn unangenehm. Denn gerade Cola ist mit viel Kohlensäure versetzt und löst dadurch im Flugzeug bei vielen Menschen Blähungen aus.
Da man aber während des Fluges wegen der trockenen Luft auf jeden Fall viel Flüssigkeit zu sich nehmen sollte, verzichten Sie am besten auf Getränke mit Kohlensäure; besser auch auf Alkohol, der in der Höhe eine erheblich stärkere Wirkung hat als am Boden. Ihr persönliches Wohlbefinden und Ihr Sitznachbar werden es Ihnen danken.

Umgehen mit dem Druck auf den Ohren

Grund für das Druckgefühl in den Ohren ist die Veränderung des Luftdrucks in der Flugzeugkabine während des Steig- und des Sinkfluges. Dadurch kommt es zu einem Druckunterschied zwischen Gehörgang und Mittelohr, was zu einer Vorwölbung des Trommelfells führt. Dies fühlt sich dann so an, als seien die Ohren "zu". Der Druckausgleich findet über die sogenannte Eustachische Röhre (Ohrtrompete) statt. Diese teils knöcherne, teils knorpelige Röhre verbindet das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum und ist normalerweise geschlossen, um das Ohr vor möglichen Infektionen aus den oberen Atemwegen zu schützen.
Beim Schlucken oder Gähnen öffnet sie sich und es kann Luft aus dem Mittelohr entweichen. Dadurch wird der Druckunterschied zur Umgebung ausgeglichen und das Druckgefühl auf den Ohren verschwindet. Wenn Sie im Flugzeug Druck auf den Ohren verspüren, sollten Sie also ausgiebig gähnen oder einige Male schlucken, um den Druckausgleich herbeizuführen. Bei Start und Landung ist es oft hilfreich, ein Bonbon zu lutschen oder einen Kaugummi zu kauen. Eine weitere Technik ist, sich die Nase mit zwei Fingern zuhalten und dann bei verschlossenem Mund kräftig ausatmen. Durch den entstehenden Überdruck im Nasenrachenraum wird die Eustachische Röhre geöffnet und es kann Luft aus dem Mittelohr entweichen.
Die meisten Menschen haben während des Landeanfluges stärkere Beschwerden als beim Start. Die Ursache dafür ist der entstehende Unterdruck im Mittelohr, der naturgemäß schwieriger auszugleichen ist als ein Überdruck im Mittelohr. Daher sollten Sie insbesondere während des Sinkfluges rechtzeitig Techniken zum Druckausgleich - vor allem, wenn Sie erkältet sind - durchführen. Bei starken Beschwerden informieren Sie die Kabinen-Crew, die für solche Fälle ein Nasenspray im 1.-Hilfe-Kit zur Linderung der Beschwerden mit an Bord haben.

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Dieses Sprichwort gilt auch für Flugphobiker: Die beste Ablenkung ist eine nette Begleitung, die idealerweise kein Problem mit dem Fliegen hat, aber Verständnis für Ihre Gefühlslage. Alleinreisende müssen sich eben mit dem Sitznachbarn anfreunden, ist ja nur auf Zeit.

Belohnen Sie sich

Sie haben überlebt, sind nicht in Panik verfallen und konnten sich sogar ein wenig mit dem Sitznachbarn unterhalten? Belohnen Sie sich selbst gleich nach dem Flug, am besten mit einem Einkauf, auf den Sie sonst verzichtet hätten. Schließlich muss die Flug-Situation im Unterbewusstsein positiv besetzt und abgespeichert werden, denn das nächste Abheben kommt bestimmt. Spätestens beim Rückflug, den Sie dann aber mit Sicherheit wesentlich entspannter antreten.

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